DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH

Deutsches Bergbau-Museum – Ausstellung Steinkohle

Der Rundgang „Steinkohle. Motor der Industrialisierung“ ist der prominenteste Rundgang des Museums. Er behandelt den Aufstieg der Steinkohle als Energieträger als auch seine sozialen, ökonomischen und ökologischen Implikationen. Aufgrund seiner Vielschichtigkeit ist der Rundgang bewusst abwechslungsreich gestaltet. 


Karbonbaum
Gleich beim Betreten des Rundgangs stehen die Besucher*innen vor einem Highlightexponat des Museums. Es ist ein über 300 Millionen Jahre alter versteinerter Baumstumpf aus der Karbonzeit. Das restaurierte Exponat zieht durch seine Größe und speziellen Strukturen unmittelbar Aufmerksamkeit auf sich. Der Wurzelstock wird nahezu schwebend auf kleinen Stelzen präsentiert, atmosphärische Lichtsetzung und zwei langgezogene Leuchtkästen mit einem Wechselspiel von Grüntönen rahmen das Exponat und eröffnen Assoziationen eines Urwalds.
Das verbindende Grundprinzip des Rundgangs sind die zentralen Blickachsen, die sich beim Betreten der Räume eröffnet. Steigt man bspw. über eine großzügige Rampe „unter Tage“, betreten die Besucher*innen eine andere die Welt. Noch während des Abstiegs, eröffnet sich ein Blick auf die atmosphärisch beleuchteten Maschinen, die in einem tieferliegenden Becken versammelt stehen.

Förderband
Im vorletzten Raum struktuiert bewusst ein ca. 6 m langes Originalförderband die zentrale Achse des Raums. Auf das Band wird mittels zwei synchronisierter Laserbeamer eine Chronik der Ereignisse zwischen 1945 und 2018 projiziert. Der illustrierte Zeitstrahl verbindet zentrale Ereignisse der Bergbaugeschichte mit denen der Politik-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Die Projektion der Chronik durchläuft dabei längs das Förderband, so dass der Eindruck eines sich wirklich bewegenden Bandes entsteht.

Ewigkeitsaufgabe
Der Rundgang endet mit einem Blick in die lebendige Gegenwart der ehemaligen Kohlereviere. Mit dem Ende des deutschen Steinkohlebergbaus endet lediglich die Förderung des Rohstoffs, doch es bleiben sogenannte Ewigkeitsaufgaben. Diese umfassen das Pumpen von riesigen Mengen an Grubenwasser. So wird sichergestellt, dass das Ruhrgebiets, welches durch den Bergbau stark abgesunken sistind, nicht vom hochdrücken Wasser überschwemmt wird. Ein solches 1:1 Modell einer Grubenwasserpumpe bildet das Zentrum eines Spiegelkabinett. Die Innenseiten sind verspiegelt, sodass Besucher von außen in das Kabinett auf eine schwebende Grubenwasserpumpe schauen. Beim Betreten des Kabinetts spiegeln unzählige Pumpen sich in den Wänden des Kabinetts. Dazu läuft unaufhörlich ein schlichter technischer Zähler. Er zeigt sekundengenau wieviel Wasser seit dem Ende des Bergbaus, dem 01.01.2019, aus den Gruben gepumpt wurde.

Der Ausstellungsrundgang "Steinkohle" ist einer von vieren, die im Deutschen Bergbau-Museum besichtigt werden können. Die anderen drei Rundgänge thematisieren den "Bergbau", "Bodenschätze" und "Kunst".

Bilder © www.simin-kianmehr-fotografie.de

 

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